Kleine Ursache - Große Wirkung
Transformatoren sind in nahezu allen Industriebetrieben anzutreffen.
Ihre Aufgabe ist des den von den Netzbetreibern gelieferten Strom verhältnismässig hoher
Verteilungs- / Übertragungsspannung -von bis zu mehreren 10 kV in kleinen und mittleren
Industriebetrieben - auf ein in den Betrieben brauchbares Spannungsniveau von etwa 400
bis 660 Volt zu herunter zu transformieren.
Sie stellen also zum einen das Bindeglied zwischen Verteilungs- und Betriebsnetz dar und sind
darüber hinaus häufig das Tor für die gesamte elektrische Energieversorgung eines Betriebes.
Kommt es zu Störungen oder Ausfällen von Transformatoren, so stellt dies in der Regel eine große
Gefahr für den Produktions- und Betriebsablauf eines gesamten Betriebes dar. Darüber hinaus sind
damit häufig unangenehme Konsequenzen durch Anfahrvorgänge und schadhafte Produkte verbunden.
Allein letztgenannter Umstand sollte eigentlich ausreichen, um Trafos auf die Prüfliste der wiederkehrenden thermografischen Prüfung elektrischer
Schaltanlagen zu setzen. Auch dann, wenn der Trafo eugentlich dem Netzbetreiber gehört und die Übergabe hinter dem Trafo stattfindet.
Neben der Einhaltung von Betriebsbedingungen, insbesondere Betriebstemperaturen und Kühlbedingungen können so Mängel entdeckt werden
die im schlimmsten Fall erhebliche Folgen haben könnten.
Dabei können gerade im Zuge der thermografischen Prüfung auch kleinste Temperaturdifferenzen von großer Bedeutung sein, weshalb auch hier
entsprechende Sorgfalt an den Tag gelegt und qualitativ hochwertiges Equipment eingesetzt werden sollte.
Beispiele aufgeklärter Fehler an Transformatoren
Beispiel 1: Gering gekrümmter Steckerstift des Winkel-Steckanschlusses der Oberspannungsdurchführung
An dem oben abgebildeten, neu aufgestellten Verteilungstransformator wurde im Zuge der thermografischen Prüfung eine Auffälligkeit im Bereich der mittleren
Oberspannungsdurchführung festgestellt.
Die Abdeckkappe der mittleren Durchführung wies ein auffällig hohes und von den benachbarten deutlich abweichendes Temperaturverteilungsprofil auf.
Das Temperaturmaximum lag am von außen sichtbaren unteren Ende des Winkelsteckanschlusses. Dort konnte eine Temperatur von ca. 83 °C gemessen werden
(Bx1 Max). Diese Temperatur lag um ca. 30 K über der, des benachbarten Steckanschlusses im korrespondierenden Bereich.
Weiters war klar erkennbar, das die Temperaturen der Anschlusskabel in wenigen Zentimetern Entfernung von den Steckanschlüssen bereits wieder auf
gleichem Niveau lagen. Dieses Erscheinungsbild kann bei normaler Funktion des Trafos nicht erklärt werden und deutet auf einen vorliegen Fehler hin.
Der Trafo wurde wenige Tage nach Feststellung des Fehlers vom Netz genommen um der Ursache für die Auffälligkeit zu ermitteln und abzustellen.
Dabei wurde festgestellt, das der Steckerstift des mittleren Winkelsteckanschlusses eine erkennbare Krümmung aufwies.
Dadurch bestand kein guter bzw. ein sehr schlechter Kontakt zwischen dem Steckerstift und dem im Trafo sitzenden Kontaktelement.
Aufgrund der dadurch verursachten, deutlich höheren Stromdichte kam es zu dem detektierten Temperaturstieg.
Steckerstift und Kontaktstück
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